Manege frei für Gemeinschaft, Glaube und Abenteuer: Das Familien-SOLA in Elkhausen begeistert mit Zirkusflair und Zeltstadt-Romantik

von Katharina Rau

Elkhausen. Wie eine Oase inmitten sattgrüner Wiesen erhebt sich die Zeltstadt: Ein eigens erschaffenes Dorf voller Leben, Lachen und Lagerfeuerromantik. Wer das Familien-SOLA der ev. Kirchengemeinde Betzdorf betritt, lässt den Alltag hinter sich und taucht ein in eine Welt, in der Zusammenhalt, Abenteuerlust und gelebter Glaube eine kraftvolle Einheit bilden.

Seit sieben Jahren zieht dieses Konzept Familien aus Betzdorf, Kirchen und der Umgebung an – in diesem Sommer waren es 25 Familien, über 100 Menschen insgesamt. Was von außen aussieht wie ein Festivalgelände, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als liebevoll durchorganisierte Miniaturstadt mit Waschhäusern, Kiosk, Güllegrube, Stromanschluss, Hollywoodschaukel und sogar Postzustellung.

Zirkus trifft Zeltstadt – eine Woche voller Magie

Das diesjährige Thema: Zirkus. Im zentralen Plenumszelt wurde jongliert, gelacht, gebastelt und gestaunt. Workshops für Groß und Klein brachten Zauberer, Akrobaten, Gladiatoren, wilde Tiere, Tänzer und Jonglierkünstler hervor, eine bunte Zirkusshow krönte das Programm. Sogar ein echter Feuerspucker ließ sich blicken, zur Begeisterung aller Teilnehmer.

Doch das Spektakel blieb nicht auf die Manege beschränkt. Familien sägten und hämmerten nach eigenen Ideen, bastelten im bereitgestellten Bauwagen oder spielten gemeinsam Kicker, Fußball und Volleyball. Unterstützt wurden die Teilnehmenden von einem erfahrenen Mitarbeiterteam aus Kirchengemeinde und CVJM Betzdorf, die mit ihrer Expertise neue kreative Horizonte öffneten.

30 Tage Ausnahmezustand – Struktur mit Seele

Das Familien-SOLA ist Teil eines bemerkenswerten Gemeinschaftsprojekts: Innerhalb von nur 30 Tagen finden drei SOLA-Freizeiten statt – für Kinder, Teens und Familien, organisiert von drei verschiedenen Trägern. Der Auf- und Abbau beansprucht jeweils ein ganzes Wochenende. Entsprechend sorgfältig geplant ist alles – vom Küchenzelt über die Sanitäranlagen bis hin zur eigenen Warmwasserversorgung, die liebevoll ‚Emma‘ genannt wird.

Trotz – oder gerade wegen – dieser Struktur entfaltet sich eine beeindruckende Dynamik. „Hier wird nicht nur miteinander gelebt, sondern füreinander“, erklärt Eckart Weiss, Freizeitleiter und einer der Urgesteine der SOLA-Bewegung. Diese nahm Ende der 1980er-Jahre in Deutschland Fahrt auf, inspiriert durch ein Schweizer Konzept. Heute bieten bundesweit rund 70 Gemeinden eigene SOLA-Projekte an.

Zwischen Hüpfburg und Impulsen – ein Ort für die Seele

Neben aller Abenteuerlust ist das Fundament des Familien-SOLA klar definiert: der christliche Glaube. In täglichen Impulsen und tiefgehenden Gesprächen findet ein ehrlicher Austausch über Werte, Überzeugungen und die Frage nach dem „Warum“ des Lebens statt. Der Glaube wird nicht auferlegt, sondern vorgelebt – ein Angebot, das viele Familien bewusst annehmen.

Abends, wenn die Gaslampen flackern und der Duft von Lagerfeuer durch die klare Sommerluft zieht, klingt der Tag in der wohl schönsten Form des Beisammenseins aus: Gespräche am Lagerfeuer, Kinderlachen im Hintergrund, ein Gefühl von Zuhause – wenn auch nur für fünf Tage.

Ein Stück vom Himmel auf Erden – handgemacht, herzlich, heilsam.

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